Presseerklärung: Corona in Wiwilí
Das Virus ist mit etwas Verzögerung in Nicaragua angekommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Nicaragua ausdrücklich als besonders problematisch bezeichnet – selbst im aktuell am meisten betroffenen Kontinent Amerika. In Wiwili sind bisher wenige Fälle bekannt. Es wurden aber bereits einige Patienten nach Jinotega auf die Intensivstation gebracht. Sechs Personen sind an Corona gestorben.
Der Verein Städtepartnerschaft Wiwili -Freiburg hat auf eine dringende Bitte des Krankenhauses in Wiwilí mit der Lieferung von Schutzausrüstung für das medizinische Personal reagiert. Das Material wurde Anfang Juli übergeben. Insgesamt wurden 8000€ überwiesen.
Radio Kilambee sendet wichtige Information -und Aufklärungssendungen zum Thema Corona, Ärzte werden einbezogen und das Gesundheitsministerium.
Die Stadt Freiburg hat ebenfalls Schutzausrüstung geschickt, die in diesen Tagen angekommen ist.
Nicaragua und Wiwili werden von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie mindestens so hart getroffen wie von den medizinischen. Die Wirtschaft geht wegen Corona in ein drittes Jahr Rezession (kumuliert ein Rückgang der Wirtschaftsleistung von mehr als -12%). Eine der Folgen der Wirtschaftskrise ist die Verschärfung der Unterbeschäftigung und Arbeitslosigkeit unter Tagelöhnern. Der Einkommensausfall gefährdet den Schulbesuch der Kinder und die Ernährungssicherheit der Familien. Dies betrifft sogar die von Freiburger Bürgern unterstützten Patenkinder in Wiwili. Eine weitere schwer betroffene Gruppe sind alte Menschen, die nicht mehr selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen können.


Leider sind öffentliche Geber bisher nicht bereit, soziale Hilfsmaßnahmen zu finanzieren.
ADEM, der langjährige lokale Partner des Vereins Städtepartnerschaft Wiwili -Freiburg, hat sich in der Krise als sehr proaktiv erwiesen und Bedürfnisse rasch kommuniziert, spezifiziert und Maßnahmen umgesetzt. Außer der Ausrüstung für das Krankenhaus, hat ADEM die Betreuung der Patenkinder von Freiburger Bürgern intensiviert und Nahrungsmittel an besonders Bedürftige verteilt.
Das Patenschaftsprojekt spiegelt die Hilfsbereitschaft und Liebe der Freiburger Bürger zu ihrer Partnerstadt und den dort lebenden Menschen wider. Die Paten nehmen Anteil am Leben ihres Patenkindes und seiner Familie. Spontan haben einige Paten ihre finanzielle Zuwendung an ihr Patenkind erhöht als sie von den aktuellen Schwierigkeiten erfahren hatten.
Eine Patin konnte die Familie ihres Patenkindes gerade noch davor bewahren, wegen Mietverzug obdachlos zu werden. Insgesamt 66 Schulkinder werden durch dieses Projekt gefördert und zahlreiche weitere Familien und Kinder hoffen darauf bald eine solche Unterstützung zu erhalten An 160 Personen und Familien wurden bisher Hilfspakete mit Lebensmitteln verteilt.
Allerdings reichte die Anzahl nicht. Gerade ältere und kranke Menschen haben nicht mehr genügend zu essen. Durch den dramatischen Anstieg der Arbeitslosigkeit können diese Menschen nun auch nicht mehr auf die Hilfe ihrer Familie zählen.
Ein weiterer Vorschlag von ADEM ist, Familien in den Stand zu versetzen selbst Nahrungsmittel zu erzeugen. Sogar in der ländlichen Region Wiwili haben 80% der Familien keine landwirtschaftlichen Flächen und verdingen sich meist als Tagelöhner in der Landwirtschaft. Sie verfügen aber in der Regel über eine einfache Behausung mit mehreren hundert Quadratmetern Grundstück. Auf diesen Grundstücken ist die Produktion von Grundnahrungsmitteln wie Bohnen und Mais ebenso wie Hühnerhaltung möglich. ADEM hat vor, den Familien Saatgut und Bruthennen sowie ggfls. Werkzeug und Gießkannen zu geben, um ein Maß an Selbstversorgung zu ermöglichen. ADEM verfügt über technische und organisatorische Erfahrung in diesem Bereich.
Der Verein Städtepartnerschaft Wiwili-Freiburg unterstützt mit Spendengeldern diese wichtigen Initiativen von ADEM, bisher konnten 4000 Euro überwiesen werden.
Wir bitten die Bevölkerung der Stadt Freiburg vielmals, diese Hilfsmaßnahmen zu unterstützen. Sei es als eine Spende an den Verein, sei es durch die Übernahme eines Patenkindes. Mit 30 Euro im Monat wird den Patenkindern ermöglicht, regelmäßig eine Schule zu besuchen. Die Kinder haben damit eine Perspektive für ihr Leben – dies ist heute wichtiger denn je.
Mit dringender Bitte um Unterstützung:
Angabe des Spendenkontos:
Sparkasse Nördlicher Breisgau
IBAN: DE 02 6805 0101 0010 0679 30
Vielen Dank für die wichtige Unterstützung.
Bei Nachfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Karin Schiebold, Zuständige für die Patenschaften